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Samstag, 20. Juni 2020

Der Garten von Hermann Hesse in Gaienhofen


Hermann Hesse ist nicht nur einer der meistgelesenen deutschen Autoren weltweit, er hat auch einen starken Bezug zur Natur und zum Garten, aus dem er schöpfte und der als Nährboden seines Wirkens unerlässlich war. Hesses Garten in Gaienhofen am westlichen Bodensee ist der einzige, den er nach eigenen Vorstellungen angelegt und gestaltet hat. Dort lebte er nach dem Prinzip der Selbstversorgung – schon damals, lange vor dem Kult um das »Leben auf dem Lande«. Er wollte damit ein Zeichen setzen für eine gesellschaftspolitische Haltung gegen den allgemeinen Trend der Industrialisierung, Verstädterung, Entfremdung und Entmenschlichung.



Im Frühjahr 1908 begann Hesse, sein Land zu bewirtschaften, bepflanzte die Beete, setzte Bäume, legte einen Beerengarten, Wasserstellen, Wege und einen Kiesplatz an. Auf dem Kiesplatz, direkt hinter der nördlichen Seite des Hauses, setzte er im Zickzack fünf Kastanienbäume, mit denen er Kindheitserinnerungen an seine Heimatstadt Calw verband und die neugierige Blicke der Dorfbewohner abhielten. Von hier aus führte ein Weg weiter nördlich durch bunte Blumenbeete, hohe Stauden und üppige Gemüsebeete. Dahinter lag ein Holzschuppen und weiter nördlich ein kleiner Platz, wild bepflanzt mit Sträuchern, einem Flieder und ein paar Wildrosen. Auf dieser Fläche, die besonders reichhaltige Erde besaß, legte Hesse auch einen Komposthaufen an.

Sein Garten wurde von Eva Eberwein restauriert und wiederhergestellt. Heute ist er Anziehungspunkte für Literaturfans und Gartenfreunde aus aller Welt. Das Buch nimmt uns mit in die damalige Welt Hermann Hesses, schildert lebendig und einfühlsam seine Beweggründe, den Garten genau so anzulegen, seine Erlebnisse darin und sein Wirken in dieser Zeit.

Der Garten von Hermann Hesse“ – Ein Exkurs mit Eva Eberwein ...

Wie ein Hausbaum stand er westlich schräg vor der Eingangstür, als sei es schon immer so gewesen. Im Sommer hielt der Schatten der Baumkrone Küche und Speisekammer kühl. Auf der Nordseite des Hauses erstreckte sich der größere Teil des Gartens, von Hesse „oberer Garten“ genannt, südlich des Gebäudes lag eine kleinere Fläche. Im Frühjahr 1908 begann Hesse, sein Land zu bewirtschaften, bepflanzte die Beete, setzte Bäume, legte einen Beerengarten, Wasserstellen, Wege und einen Kiesplatz an.

Der Leser kann in dem Buch von Eva Eberwein intensiv nachfühlen, wie sie den Garten des Poeten im Jahreskreislauf der Natur sich erschließt und belebt, wenn sie mit den Gießkannen und den rostigen Spaten des Dichters auf seinen Spuren unter der Rosskastanie die Erde bearbeitet, wenn sie Blumen und die alten Rosen beschneidet, von der Kapuzinerkresse schwelgt oder aus der Regenwasserzisterne schöpft und aus dem Dunghaufen die Kraft für neuen Anwuchs holt. Ihren Erlebens- und Erfahrensbericht in den Grenzen der Hainbuchenhecke, die Hesse gepflanzt, aber nie in ihrer vollen Größe gesehen hat,

Weblink:

In Dichters Garten - www.faz.net/aktuell


Literatur:

Der Garten von Hermann Hesse
Der Garten von Hermann Hesse
von Eva Eberwein

Von der Wiederentdeckung einer verlorenen Welt


Video:

Der Garten von Hermann Hesse in Gaienhofen

Der literarische Wanderweg durch Montagnola


Der literarische Wanderweg durch Montagnola



Auf diesem literarischer Wanderweg bzw. Spaziergang durch Montagnola im Tessin, begleiten uns Zitate und Gedichte von Hermann Hesse.

https://www.youtube.com/watch?v=iihpfaiIsFc Hermann Hesse Rundweg in Montagnola